Crosslauf „außer Wertung”![]() Dan Bürger (3) knapp hinter Alexander Bley (1) (Eigenbericht Dan Bürger) Das Jahr begann erst einmal sehr vielversprechend. Bei der alljährlichen Leistungsdiagnostik wurden die besten Leistungswerte ermittelt, die ich je hatte. Das Wintertraining hatte sich also ausgezahlt. Bis zum ersten Wettkampf Mitte Februar, außer Wertung bei den nds. Crosslauf-Meisterschaften in Bergen, konnte also fleißig mit neuen Tempobereichen trainiert werden. Dort ging ich über die Mittelstrecke an den Start. Mit von der Partie auf dem dreimal zu absolvierenden Rundkurs waren Spitzenläufer aus ganz Niedersachsen und mein Teamkollege Alex Bley. Dieser war sehr gut drauf und setze sich direkt zu Beginn an die Spitze des Feldes und ich heftete mich zunächst an seine Hacken. Mein Plan war es, dort möglichst dranzubleiben und eventuell gegen Ende des Rennens mit einem langen Spurt um den Sieg zu kämpfen. Eingangs der letzten Runde, wir hatten uns bereits vom restlichen Feld abgesetzt, forcierte Alex allerdings das Tempo, während meine Kräfte schwanden. So musste ich ihn etwas ziehen lassen und schauen, von hinten nicht noch eingeholt zu werden. Die letzte Runde wurde somit zu einem echten Kampf, bei dem ich auf der Zielgerade mit einem Spurt gerade so noch den zweiten Platz verteidigen konnte. Trotz des kleinen Wermutstropfens, dass interne Duell gegen Alex verloren zu haben, war ich dennoch zufrieden mit dem Lauf. Immerhin haben wir „Berliner“ die starken Läufer aus Niedersachsen allesamt hinter uns gelassen. |
10K – „vielleicht zu viel riskiert?”Es folgten vier Wochen intensiven Trainings. Die Form stimmte weiterhin und ich konnte viele gute und vielversprechende Einheiten absolvieren. Dementsprechend groß war die Vorfreude auf das erste Straßenrennen des Jahres. Dieses sollte Anfang März in Form eines 10 km-Laufes in Berlin stattfinden. Die eigentliche Strecke, eine flache, gerade Pendelstrecke mit drei Wendepunkten, musste leider kurzfristig aufgrund einer fehlenden Genehmigung geändert werden. So fand das Rennen auf einer flachen, aber kurvenreichen Strecke statt, die insgesamt acht 180°-Kurven beinhaltete.
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Halbmarathon in HannoverAuch auf dieser Strecke hatte ich erst im Herbst eine neue Bestzeit (69:07 min) aufgestellt. Nun wollte ich diese in Hannover noch einmal bestätigen und zeigen, dass das dort keine Eintagsfliege war. Hannover hatte auch den Vorteil, dass ich viel persönliche Unterstützung in Form von meiner Familie und Freunden an der Strecke hatte, die mich anfeuerten. An der Startlinie stehend zeigte sich außerdem, dass es durchaus möglich war, in dem Feld eine vordere Platzierung zu erzielen. Nach dem Startschuss setzte sich bald ein Läufer vorne ab, der sich bis ins Ziel auch nicht mehr einholen ließ. Dahinter folgte mit etwas Abstand eine Zweiergruppe und mit weiterem Abstand ich auf Position 4. Ich versuchte zunächst möglichst gleichmäßig ein ruhiges Tempo zu laufen. So einfach war das Ganze allerdings nicht, da die zur zeitlichen Orientierung genutzten Kilometerschilder nicht an den richtigen Positionen standen. Dadurch schwankten die Zeiten für einzelne Kilometer zwischen 2:35 min und 3:55 min. Somit musste ich dann viel auf mein Gefühl vertrauen und orientierte mich an der Zweiergruppe vor mir. Das Fiese an einem Halbmarathon ist, dass sich die ersten 10 km immer relativ locker anfühlen, wenn man aber etwas überpaced, werden die letzten Kilometer dennoch zur Qual. Dies musste ich leider vor 2 Jahren bei meinem HM-Debüt erfahren, bei dem ich gefühlt gerade so noch ins Ziel traben konnte.
Als Fazit aus den ersten Wettkämpfen lässt sich ziehen, dass es wohl sinnvoll ist, das Rennen nicht zu schnell zu beginnen, sondern lieber ruhig loszulaufen. Gerade auf den längeren Strecken hat man auch auf der zweiten Hälfte noch genug Kilometer vor sich, um Zeit gutzumachen. Das werde ich versuchen in die nächsten Wettkämpfe mitzunehmen. |