Dans Hammer-Jahr 2022 in Bildern

2022 war für Dan Bürger das bislang erfolgreichste Jahr. Schon zu Jahresbeginn präsentierte er sich beim NLV-Crosslauf, beim 10K in Berlin und beim Hannover-Halbmarathon in guter Form. Im Mai ging`s auf die Bahn, zunächst am 21. Mai in Karlsruhe:

Eindrucksvoller Sieg mit fabelhafter Steigerung auf 14:11,91 min

mit KLICK auf`s Bild öffnest Du das youtube-Video; Dans Lauf ist ab 7:23:00 zu sehen

Nur fünf Tage nach seiner tollen Vorstellung in Karlsruhe war Dan wiederum über 5.000m am Start – diesmal in Duisburg anlässlich der Deutschen Hochschulmeisterschaften:

Titelgewinn bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften

mit KLICK auf`s Bild gelangst Du zur offiziellen Ergebnisliste 5.000 Meter

Mit seiner Karlsruher Laufnacht-Leistung hatte sich Dan erstmals für die „große“ Deutsche Meisterschaft der Aktiven qualifiziert, die am letzten Juni-Wochenende im Berliner Olympia-Stadion stattfand. 

Debüt bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin

in der Leistungsrangfolge ging Dan als 19. von 21 Finalisten ins Rennen – und beendete es als 16. 🙂

Nach den Deutschen Meisterschaften schaltete Dan ein paar Gänge zurück. Der Juli stand ganz im Zeichen der Regeneration. Aus seinem Sommerurlaub brachte er leider noch `ne Corona-Infektion mit, welche er glücklicherweise gut überstand. Ab Mitte August bereitete er sich gewissenhaft auf die DM-Highlights im September vor: 

DM 10K: PB in 30:33 min und Platz 6 mit der Mannschaft

mit KLICK auf`s Bild gibt`s weitere Informationen zur Mannschaft der LG Nord Berlin

Eine Woche nach den 10K in Saarbrücken stellten sich Dan und seine Mitstreiter der Halbmarathon-Distanz in Ulm:

Deutscher Vizemeister in der Mannschaftswertung

mit KLICK auf`s Bild gibt`s weitere Informationen zur Mannschaft der LG Nord Berlin

Mit den „September-Erfolgen“ der beiden Deutschen Meisterschaften im Gepäck richteten sich nun die Blicke auf die Deutschen Cross-Meisterschaften Ende November in Löningen:

Deutscher Meistertitel zum Jahresabschluss 

mit KLICK auf`s Bild erscheint der LaufTalente-Gesamtbericht zur Deutschen Teammeisterschaft

Finja Lange seit Oktober bei LaufTalente.de

Eigenbericht Finja Lange

Seit Oktober 2022 trainiere ich nun unter der Obhut von Ulli Merkert und damit verbunden wechsele ich zum Januar 2023 auch das Startrecht zur LG Nord Berlin. Doch bevor ich darauf weiter eingehe ein kleiner Rückblick auf meine Saison 2022.

Nach meinem guten Halbmarathon in Hamburg im März 2022, den ich mit einer neuen Bestzeit von 1:23:22h lief, fuhr ich als Gast mit den LaufTalenten ins Trainingslager nach Meran, um den letzten Feinschliff für die anstehenden Wettkämpfe zu machen. 

Im April 2022 lief ich meinen ersten Marathon beim Haspa Marathon Hamburg und übertraf meine eigenen Erwartungen mit einer Zielzeit von 2:56:34h deutlich.

Nach einer kurzen Pause nach dem Marathon folgten an einem Wochenende die Bezirks- und Kreismeisterschaften über 5000m auf der Bahn (Landkreis Celle/Bezirk Lüneburg) und die Landesmeisterschaften über 10km Straße. Am Samstagabend lief ich im Stadion meines Heimatvereins der LG Unterlüß/Faßberg/Oldendorf in Unterlüß die 5000m auf der Bahn. Diesen Lauf wollte ich als Vorbereitungslauf für die LM 10km Straße am folgenden Tag mitnehmen und lief deshalb mit angezogener Handbremse los. Nachdem der erste Kilometer trotz angezogener Handbremse viel schneller als geplant war und sich meine Beine sehr gut anfühlten, habe ich mitten im Lauf meinen eigentlichen Plan über Bord geworfen und doch nochmal ein bisschen Tempo gemacht. Letztlich wurde ich dann in einer Zeit von 17:56 und neuer persönlicher Bestleistung Kreis- und Bezirksmeisterin. Am nächsten Morgen fuhr ich dann ein wenig müde mit Saskia Müller zu den LM 10km Straße nach Lingen. Mit nicht ganz frischen Beinen aber viel Motivation ging ich an den Start ohne so ganz zu wissen, welche Zeit am Ende rausspringen wird. Auch die 10km liefen dann überraschend gut, so dass ich Vize-Landesmeisterin in einer neuen PB von 37:27min in der Frauenklasse wurde.

Nach einem guten Start in die Saison, wollte ich nochmal ein paar neue Bestzeiten auf der Bahn über die Mittelstrecken aufstellen. Doch leider wurde ich dann von einer Corona-Infektion ausgebremst. Nach mehreren Wochen kompletten Trainingsausfall, fing ich wieder langsam mit dem Training an, in der Hoffnung noch eine Herbstsaison laufen zu können. Leider war mein Körper dafür noch nicht fit genug, sodass ich die Saison 2022 frühzeitig beenden musste. 

Aber wie es so schön heißt: „Alles Schlechte hat sein Gutes“, ergab sich im Spätsommer 2022 die Möglichkeit komplett unter der Obhut von Ulli trainieren zu dürfen. Da ich die Trainingsgruppe mittlerweile schon lange kannte und auch sehr liebgewonnen hab, musste ich gar nicht überlegen und habe diese Möglichkeit direkt genutzt und die Zusammenarbeit mit Ulli begonnen. 

Im Rahmen dessen ergab sich für mich auch die Chance zur LG Nord Berlin zu wechseln, mit denen Ulli schon lange zusammenarbeitet. Auch diese Chance ließ ich mir nicht entgehen und freue mich nun riesig, ab Januar 2023 für die LG Nord Berlin starten zu dürfen. 

Aktuell befinden wir uns in der Aufbauphase für die Saison 2023 und hoffen dann viele neue Bestzeiten aufstellen zu können.

Sieg für Dan, Alexander und Michael bei Cross-DM

Deutscher Meister!

Copyright Kiefner

(26.11.2022) Auf den Punkt genau konnten Dan Bürger (rechts auf dem Foto) und Alexander Bley (Foto-Mitte) ihre Höchstform zum Jahresabschluss abrufen. Ihre Trainingsleistungen der  letzten Wochen ließen schon vorausahnen, dass die Deutschen Cross-Meisterschaften in Löningen zu einem Highlight werden könnten. Neben den Einzelplatzierungen stand für die Männer wiederum die Mannschaftswertung im Fokus. Doch leider gab`s diesbezüglich kurz zuvor einen Dämpfer: Thilo Brill, der als Dritter fest eingeplant war, musste krankheitsbedingt absagen. Erfreulicherweise waren die für die LG Nord Berlin auf der Langstrecke gemeldeten Läufer auch zusätzlich für die Mittelstrecke gemeldet, so dass schließlich noch ein Team zustande kam – und was für eins! Marathonläufer Michael Alber (links auf dem Foto) wechselte auf die aus seiner Sicht gesehene „Sprintstrecke” und komplettierte die Mannschaft. 

Copyright Kiefner

Dan Bürger (s. Foto, 55), u. a. diesjähriger 5.000m-Hochschulmeister, lieferte die gesamte Saison über sehr gute und stabile Ergebnisse. Seiner Leistungsstärke durchaus bewusst zeigte er auf der 4,12 Kilometer langen Cross-Mitteldistanz eine exzellente Vorstellung. Direkt nach dem Start war er schon in der Spitzengruppe zu sehen. Trotz kräftezehrenden Parcours sowie Rutschgefahr in einigen Kehren, verlor Dan nicht an Geschwindigkeit, hielt sich weiterhin „vorne auf” und sicherte sich letztendlich einen hervorragenden sechsten Platz – mit nur 12 Sekunden Rückstand auf den Bronze-Rang. 

Copyright Kiefner
Bei ihm stimmte ebenfalls alles: Alexander Bley (s. Foto, 52; kurz dahinter Michael Alber) stellte sich den drei zu absolvierenden Cross-Runden physisch gut vorbereitet und mental optimal eingestellt. Ihm war klar, dass er nicht so offensiv wie Dan anlaufen dürfte, um nicht zu früh „ins Laktat zu kommen”. Bei angemessenem Rennverlauf kann Alex zum Schluss meist „noch `was drauflegen“. Und so war es diesmal auch: Runde für Runde verbesserte er seine Position im 79 Läufer umfassenden Klassement. Im Zielspurt kam er bis auf drei Sekunden an Dan Bürger heran und platzierte sich somit als Siebter.
Michael Alber, der vor vier Wochen beim Frankfurt-Marathon in 2:19:20 h hinter Hendrik Pfeiffer sensationell zweitbester Deutscher wurde und einen neuen LG-Nord-Rekord aufstellte, zeigte eine starke Leistung auf dieser für ihn fremdartigen „Kurzstrecke”. Höchst motiviert und gewohnt ehrgeizig hielt er sich während des Rennens in den Top20 auf und finishte dann als Fünfzehnter.

In der Mannschaftswertung  werden Dan Bürger (6), Alex Bley (7) und Michael Alber (15) mit 28 Punkten überlegen Deutscher Cross-Meister 2022!
Auf den weiteren Medaillenrängen folgen Hamburg Running mit 72 Punkten und LSC Höchstadt/Aisch mit 81 Punkten. (vgl. Foto unten)

Im September geht`s auf der Straße gewaltig ab!

Deutsche Meisterschaften 10 km Straßenlauf, Saarbrücken

(18.09.2022) Die Bedingungen waren gut, die Form stimmte, die Motivation hätte nicht höher sein können. Unter diesen Voraussetzungen ging Saskia Müller an den Start – und sie lief leicht und fühlte sich wunderbar. Deshalb blickte sie oft zur Uhr, um ja nicht zu „überpacen”. Bei der 5-Kilometer-Marke sah sie 19:17 min auf dem Display und von Ermüdung war noch nichts zu spüren. Ihr Vorhaben, eine neue persönliche Bestleistung zu erzielen, stand unter einem guten Stern. Im Ziel wurden für sie offizielle 38:34 min gestoppt, d. h., dass sie auch die zweite Hälfte des Rennens in exakt 19:17 min gelaufen ist und dass sie mit diesem gleichmäßig hohem Tempo ihre bisherige Bestzeit um 48 Sekunden verbessert hat! 

Schnell und höchst konzentriert unterwegs: Saskia Müller (Startnummer 338)

Niels, Alex, Thilo, Dan und Nils (v. l. n. r.)

Auch die LaufTalente.deMänner hatten sich `was vorgenommen. Neben schnellen individuellen Zeiten sollte eine möglichst gute Platzierung für die LG Nord Berlin in der Mannschaftswertung herausspringen.

Für Dan Bürger sprang nach 30:33 min die neue persönliche Bestzeit heraus. Ob und wie das mit dem Teamergebnis ausging, hing von den Resultaten seiner Lauf-Kollegen ab. Als zweitbester LG-Nordler finishte Altersklassenläufer Niels Michalk in 31:26 min, womit er „so nebenbei“ Deutscher Meister in der M35-Klasse wurde! Komplettiert wurde die LG-Nord-Mannschaft von Thilo Brill (31:41). Kurz hinter ihm beendete Alexander Bley (31:51) die 10 Kilometer. Nils Reckemeier, der erstmals im Berliner Trikot startete,  erreichte sein Ziel „unter 34 zu bleiben“ punktgenau in 33:59 Minuten.

Die Mannschaftsleistung errechnet sich durch Addition der Netto-Einzelzeiten der ersten 3 Läufer des Vereins. Für Dan, Niels und Thilo ergab das eine Summe von 1:33:32 h. Mit dieser Gesamtleistung erreichten unsere Straßenläufer den 6. Platz unter 51 (!) Mannschaften. Gratulation! 

Dan Bürger (Startnummer 221) wird 26. von 272 Läufern – und das in neuer persönlicher Bestzeit


Deutsche Meisterschaften Halbmarathon, Ulm

(25.09.2022) Nur eine Woche nach der DM 10 km reisten unsere Sportler*in nach Ulm, wo bei ebenfalls tollen Wetterbedingungen die Deutsche Meisterschaft im Halbmarathon ausgetragen wurde. Die LaufTalente.deZielsetzungen und –Mitwirkenden waren mit denen der Vorwoche identisch – mit der Ausnahme, dass statt Thilo diesmal Felix teilnahm:

Gut gelaunt hebt Trainer Ulli mit Alex` und Felix` Hilfe ab

Felix Buck-Gramcko war in der Jugend einer der erfolgreichsten Mittelstreckler der LG Nord Berlin (1x DM-Gold, 1x DM-Silber, 3x DM-Bronze). In den letzten Jahren hielt er sich in den USA zum Studium auf. Zurückgekehrt nach Deutschland arbeitete er akribisch an der Erfüllung seines Traums „Teilnahme am Ironman auf Hawaii”. Auf dem Weg dorthin nahm er nun zur letzten Formüberprüfung an der DM Halbmarathon teil. Direkt „aus dem Training heraus” lieferte er mit 1:14:16 h eine mehr als zufriedenstellende Leistung ab und belegte den 47. Rang (sieben Plätze vor Nils Reckemeier, siehe Foto unten)

Niels, Dan und Alex werden Deutscher Vize-Meister!

Saskia Müller, wieder einmal in bestechender Form, absolvierte die 21,1 Kilometer lange Distanz in neuer persönlicher Bestzeit (siehe Foto oben).

Auch bei den Männern ging`s gewaltig ab: Niels Michalk bestritt mit diesem Halbmarathon seine letzten Vorbereitungen auf die bevorstehenden Europameisterschaften über 50 Kilometer  – und dies mit einem Zweifach-Erfolg. Erstens war er diesmal mit 1:08:52 h der Schnellste im Team und zweitens wurde er in der M35-Klasse Deutscher Vizemeister! Knapp eine halbe Minute hinter Niels passierte Dan Bürger die Ziellinie und wurde damit Achtzehnter im Klassement. Halbmarathon-Debütant Alexander Bley lieferte ein kontrolliertes Rennen ab, bei dem er  „hinten raus schneller” wurde und in 1:11:22 h finishte – zugleich stellte er einen neuen Deutschen Gehörlosen-Rekord auf! Mit einer überzeugenden Team-Gesamtzeit von 3:29:38 h wurden Niels, Dan und Alex verdientermaßen Deutscher Halbmarathon-Vizemeister 🙂

Felix Buck-Gramcko, Niels Michalk, Dan Bürger und Alexander Bley (v. l. n. r.)

Elias blickt auf eine äußerst erfolgreiche Saison zurück

(Eigenbericht Elias Geffert)

Hallen-LM 2022

Die Hallensaison endete mit den Niedersächsischen Landesmeisterschaften in Hannover über 1500m und 800m. Hier konnte ich meine Zeiten aus der Vorsaison abrufen, wobei ich über die 800m schon beim Start schwere Beine hatte, da ich einen Doppelstart nicht mehr gewohnt war. Am 5. und 6. Januar stand somit über 1500m eine SB von 4:44.68min. und über 800m eine SB von 2:16.24min.
Mit den neuen Saisonbestleistungen ging es nun aber erstmal wieder ins Training.

Vom Trainingslager in Südtirol gestärkt auf die Bahn

Nach zwei Jahren Corona-Ausfall konnte nun auch für mich erstmals das Trainingslager in Meran stattfinden. Zwölf Tage lang konnten wir bei wunderschönem Wetter in den Frühlingsferien intensiv trainieren. Mit einer  vielversprechenden Leistungsüberprüfung am letzten Trainingstag in Meran habe ich mich schon auf meinen nächsten Wettkampf gefreut. Dieser stand dann am 1. Mai in Garbsen an. Meine Trainerin Saskia Müller und ich rechneten mit einer Zeit unter 2:10.00min., da der Lauf mit vielen guten Läuferinnen und Läufern bestückt war, wodurch keine großen Leistungslücken entstehen würden. Nach einem fast idealen Rennverlauf stand meine neue PB über 800m fest. Mit einer Zeit von 2:06.30min. hätte ich nie gerechnet, doch mit einem Blick auf die Trainingseinheiten zuvor sollte dies nicht die letzte gefallene PB des Jahres sein. Am 4. Juni wurde nun auch die 1500m PB auf die Probe gestellt. Hier bin ich 4.22.79min. gelaufen und konnte ebenfalls meine PB deutlich in den Schatten stellen.

Zweimal Bronze bei den Niedersächsische Meisterschaften

Mit dem neu erlangten Wissen über meine Fähigkeiten konnte ich gelassen in den ersten von zwei Saisonhöhepunkten starten: Die Landesmeisterschaften in Göttingen über 1500m und 800m. Am Samstag den 2. Juli ging es über die 1500m sehr langsam an, da Tammo Dörner und Bjarne Bernstein das Rennen abbremsten. Somit wurden die ersten zwei Runden mehr oder weniger eingelaufen, wodurch die letzten 700 Meter umso schneller wurden. Am Ende konnte ich den 3. Platz erreichen in einer Zeit von 4:29.73min., womit ich mehr als zufrieden war. Am Sonntag darauf ging es über die 800m ebenfalls nicht schnell an. Jedoch wusste ich, dass ich den Lauf nicht langsam angehen dürfte, da ich mit einer einheitlichen Geschwindigkeit besser zurecht kam als ohne. Somit setzte ich mich nach 200m an die Spitze und hob das Tempo wieder an, sodass wir die erste Runde dann doch noch in 64sek. gelaufen sind. Am Ende wurde ich auch hier Dritter mit einer neuen, erkämpften PB über 800m in 2:05.06min.

Erfolgreicher Doppelstart bei den Norddeutschen Meisterschaften

Nach diesen Ergebnissen bin ich erstmal wieder für 2 Monate zurück ins Training gegangen und habe mich auf meinen 2. Saisonhöhepunkt vorbereitet. Am 10. und 11. September fanden nämlich die Norddeutschen Meisterschaften in Rostock statt. Leider konnte meine Trainerin Saskia nicht mit dabei sein, jedoch haben mich meine Eltern bei meinen ersten NDM so gut sie konnten unterstützt. Wie in Göttingen begann es am Samstag mit den 1500m. Dass es schon wieder ein Doppelstart war, machte mir nichts mehr aus, da ich mehr als genug Erfahrung in den Monaten davor bei den beiden LM sammeln konnte.

Norddeutscher 1500m-Vizemeister! 🙂

In einem schnellen Lauf zusammen mit den Männern und den Aussichten auf eine Medaille, da sehr wenig Läufer in meiner Altersklasse an den Start gegangen sind, lief ich eine erneute PB in 4:14.66min. und wurde Norddeutscher U18-Vizemeister.

Mit dem Rückenwind der starken PB über 1500m ging ich mit viel Selbstbewusstsein am nächsten Tag an den Start. Hier wollte ich unbedingt das starke Starterfeld nutzen um ebenfalls eine schnelle Zeit über 800m zu setzen. Das Feld trug einen förmlich über die zwei Stadionrunden. Zum Schluss stand eine Zeit von 2:01.78 auf der Uhr, womit ich niemals gerechnet hätte. Somit konnte ich mit zwei neuen persönlichen Bestzeiten und einer Silbermedaille sowie einem 6. Platz nach Hause fahren.

Zum Saisonende noch ein sub2-Versuch

Der Sommer klang so langsam aus und die Bahnsaison kam ebenfalls zu einem Ende. Jedoch nicht mit einem letzten Versuch zusammen mit Jan Luca die sub 2 über 800m anzugehen. Die Bedingungen waren nicht ideal, dennoch konnte Luca seine 800m Zeit knapp über die 2:00.00 verbessern. Ich lief eine Zeit von 2:02.67min.. Zwar nicht unter 2:00.00min. jedoch konnte ich mein Niveau über 800m halten.

Alles in allem war die Bahnsaison 2022 ein purer Erfolg für mich. Diesen Erfolg habe ich zu einem sehr großen Teil meiner Trainerin Saskia Müller zu verdanken. Durch ihre Unterstützung konnte ich diese Ergebnisse erreichen und im nächsten Jahr in der U20 ausbauen. Zudem hatte ich das Glück das ganze Jahr bisher verletzungsfrei zu sein, wodurch ich mir in den letzten Jahren oftmals Steine in den Weg gelegt habe.
Jetzt geht es erst einmal in die Wintersaison. Man sieht sich also nächstes Jahr wieder auf der Bahn.

Zwei Olympia-Medaillen im Gepäck

Deaflympics 2022 in Caxias do sul / BRA

Ein Erfahrungsbericht von Alexander Bley
(Fotos: DGS / Schneid & Kleinert)

Vom 01. – 15. Mai fanden im Süden Brasiliens bei Porto Alegre die 24ten olympischen Sommerspiele für Menschen mit Gehörlosigkeit und Hörminderung statt, offiziell die Deaflympics genannt. Zum bereits dritten Mal hatte ich die Ehre Deutschland im Nationaltrikot bei diesen Spielen zu vertreten. Nach Sofia 2013, Samsun 2017 nun also mal eine weitere Reise nach Südamerika. Insgesamt nahmen fast 3000 Sportler*innen an der Veranstaltung teil, wobei das deutsche Team 86 Sportler stellte.

Die Vorbereitung lief bis eine Woche vor dem Abflug optimal und ein Aufbau durch die Verkettung mehrerer Trainingslager von Portugal über Italien schließlich zum internationalen Highlight nach Brasilien ließ die Form stetig steigen. Als einzigen Aufbauwettkampf fand in der Woche vor Abflug ein flacher 3000m-Wettkampf in Regensburg statt. Die Vorbereitung von wettkampfspezifischen Intensitäten war in der Trainingsplanung die große Herausforderung, da die offizielle Wettkampfsaison erst ab Mai beginnt. Trainingsintensitäten wurden dementsprechend so gut wie möglich in den Trainingsprozess eingebaut. Der Wettkampf in Regensburg lief super und ich konnte einen neuen Deutschen Gehörlosenrekord über diese Distanz in 8:27 min aufstellen. Doch dann kam einen Tag später leider ein unkalkulierbares Problem zustande, ich hatte mir eine Sprunggelenksreizung zugezogen. Dies hatte zur Folge, dass der erste Laufschritt 9 Tage später in Brasilien erst wieder erfolgen konnte.

Zum Glück hielt „der Fuß der Nation“, wie ein Freund ironischerweise sagte, den Laufbelastungen stand und das Team konnte aufatmen. Mit regelmäßigem Kontakt zu Ulli, sowie Bundestrainer Wolfgang Irle, physiotherapeutischer und ärztlicher Betreuung vor Ort war das Team optimal aufgestellt. Muskulär war es eine starke Herausforderung wieder ins Lauftraining einzusteigen und ein starker Muskelkater hielt sich bis zu den ersten Wettkämpfen hartnäckig.

Die Bedingungen in Brasilien waren sehr durchwachsen und durchaus anders als erwartet. Im Mai befindet sich das Land kur vor dem Winter und das Wetter reichte von starken Regentagen mit weniger als 10°C bis zu Sonnenschein mit mehr als 20°C. Allerdings war die Luft immer sehr klar, was möglichweise an der Höhe von 850m gelegen haben könnte. Den organisatorischen Rahmenbedingungen muss man leider ein schlechtes Zeugnis ausstellen und wir hatten als Team mit sehr vielen Hürden und Problemen zu kämpfen. Dies reichte von dem Hotelzimmer, der Verpflegung über die Personenlogistik bis hin zum Stadion. Umstände, unter denen meiner Meinung nach ein solches Event nicht stattfinden dürfte. Unter dem Strich mussten wir, wie auch die Sportler anderer Nationen das Beste daraus machen. Schließlich fanden alle die gleichen Bedingungen vor und wir Europäer sind sowieso einen hohen Standard gewohnt.


1.500 Meter (Vorlauf und Finale)

An den Start ging ich über die Distanzen 1500m (Vorlauf und Finale) und 3000m Hindernis (Finale). Da auch bei diesem Sportevent die russischen und belarussische Sportler ausgeschlossen wurden, waren die Teilnehmerfelder etwas ausgedünnter als sonst. Im Laufbereich sollte das der Laufqualität aufgrund der afrikanischen Teilnehmer allerdings keinen Abstrich tun. Insbesondere die Kenianer waren in der Vergangenheit immer die stärkste Konkurrenz und sollten dies auch wieder sein.

Bei dem 1500m Vorlauf konnte ich mich direkt für das Finale am folgenden Tag qualifizieren. Diese Vorläufe sind immer eine erste Tuchfühlung mit den Konkurrenten, die auch Berücksichtigung in der Auslegung der eigenen Taktik für den Finallauf von Bedeutung sind. In diesem Falle gab es zwei mögliche Szenarien: 1. Die Kenianer rennen wie ein Express geschlossen vorne weg oder 2. es wird ein Bummelrennen mit schnellem Ende. Bevorzugen tue ich lieber die klassischen Meisterschaftsrennen, als ein schnelles Rennen von Beginn. Für ein olympisches Finale muss man natürlich für alles gewappnet sein – und das war ich auch.

Im Finale liefen die drei Kenianer ein höllisches Tempo über die ersten 800m an und ich musste diese Gruppe leider schon früh reißen lassen und nahm mit der zweiten Gruppe 30m dahinter die Verfolgungsjagd auf (siehe Foto). Ehrlicherweise spekulierte ich aus Erfahrung darauf, dass nicht alle drei Kenianer das Tempo bis zum Schluss halten können und so sollte es auch kommen. Eine Runde vor Schluss fiel ich für 150m in ein mentales Loch und dachte den Medaillentraum begraben zu müssen. Ein Amerikaner und Spanier waren an mir vorbeigezogen, nachdem ich die Gruppenarbeit an die Kenianer heran geleistet hatte.

Und dann kamen die letzten 250m, die ich rückblickend selbst kaum glauben kann. „Alex, du bist im olympischen Finale und kannst hier jetzt nicht einfach deinen Medaillentraum begraben“ kam in mir auf und mein Wille fing einfach an zu laufen. Am ersten Kenianer vorbei, dann an dem Amerikaner und dann auch noch dem zweiten Kenianer vorbei bis auf Platz drei vor. Und damit lief ich bis über die Ziellinie und hatte es geschafft, eine Medaille bei den Deaflympics!

Es lief alles ab, wie in einem Film. 15 Minuten nach dem Zieleinlauf folgte schon die Medaillenzeremonie nach der ich direkt zur Dopingkontrolle weiter musste. Und da saß ich dann erst einmal für 2h und warte auf das Druckgefühl der Blase. Zeit, um etwas herunterzukommen und Zeit, um zu realisieren was ich da gerade geschafft hatte.

3.000 Meter Hindernis (Finale)

Drei Tage später folgten noch der Lauf über 3000m Hindernis in den ich mit befreitem Gefühl an den Start ging. Auch hier waren drei Kenianer wieder die Hauptkonkurrenten. Nach einer Tempoverschärfung im Rennen hatte ich Probleme zu folgen und kämpfte mich bis eine Runde vor Schluss noch auf den zweiten Platz vor und hatte es wirklich vollbracht. Die zweite Medaille bei den Deaflympics und dazu noch die Silberne. Kaum zu fassen, unwirklich, sprachlos und überglücklich spiegelte meine Gefühlswelt am besten wieder. Natürlich war der Ehrgeiz vor dem Rennen ungebrochen hier den Olympiatitel holen zu wollen, aber ich habe wirklich alles gegeben und kann mit zwei Olympiamedaillen nach Hause fliegen! Ein sportlicher Lebenstraum, der in Brasilien in Erfüllung gegangen ist.

Aus Brasilien bin ich mit einem freuenden und einem etwas enttäuschten Auge wieder zurückgekommen. Das Freuende überwiegt natürlich bei Weitem, aber leider muss man auch die gesamten Rahmenbedingungen bei diesen Spielen ganz klar kritisieren. Denn dort geht es um Leistungssport und Sportler, die alles dafür geben ihre beste Leistung abzuliefern. Das sollte im Mittelpunkt der gesamten Planung stehen und professionell umgesetzt werden. Ein anderes Thema ist der Lebensstandard in diesem Land, der mich nach dieser Reise wieder wissen lässt, wie gut es uns in Deutschland eigentlich geht. Eine sehr wertvolle Wertschätzung, von der sich ein Großteil der Gesellschaft eine Scheibe abschneiden sollte, da für uns zu viele alltägliche Dinge selbstverständlich sind.

Zum Schluss möchte ich an dieser Stelle meinen größten Dank an Ulli als Heimtrainer aussprechen. Ich bin wirklich sehr froh zusammen mit ihm diese Erfolge feiern zu dürfen und er hat einen riesigen Anteil an diesen Leistungen. Danke Ulli!

Saskia Müller wird immer schneller

Start ins Jahr 2022

(Eigenbericht Saskia Müller)

Der erste Wettkampf des Jahres stand Anfang Februar mit den Niedersächsischen Landesmeisterschaften in der Halle an. Hier ging ich über 3.000 Meter an den Start. Das Ziel war es, ohne großen Druck und Erwartungen, befreit aus dem Training heraus diesen Wettkampf zu bestreiten. Dies funktionierte deutlich besser als erwartet. Die Runden flogen nur so dahin und ich konnte das Tempo konstant hochhalten. Mit einer Endzeit von 10:27,49 Minuten unterbot ich erstmals die zehneinhalb-Minuten-Marke und verbesserte meine Freiluft-Bestzeit um gut 10 Sekunden.

So konnte es jetzt weitergehen.

Nur eine Woche später bei den Landes-Cross-Meisterschaften erwischte ich leider nicht den besten Tag. Von Beginn an lief es nicht so „rund“ und ich kam nicht richtig ins Rennen. Mit einem 14. Platz war es trotz allem eine solide Leistung.

Nun folgten erstmal wieder ein paar Wochen an Training, wo sich weiterhin zeigte, dass ich in einer sehr guten Form bin. Mitte März hatte ich dann die Möglichkeit beim 5-km-Straßenlauf in Berlin teilzunehmen. Geplant war auf eine Zielzeit von etwa 18:30 Minuten anzulaufen. Mit Felix als Tempomacher (siehe Foto oben) waren die ersten Kilometer schon deutlich schneller und ich fühlte mich sehr gut. Im Ziel zeigte die Uhr dann 18:09 Minuten. Ein Ergebnis, mit dem ich im Vorfeld absolut nicht gerechnet hatte.

Anfang April konnte dann nach zweijährigem Corona-bedingten Ausfall unser jährliches Trainingslager in Südtirol (Meran) wieder stattfinden. Hier konnten wir uns 12 Tage unter optimalen Bedingungen (vergleiche Foto links) auf die kommende Sommersaison vorbereiten.

Nach einer kurzen Erholungspause stand eine Woche nach dem Trainingslager auch schon der erste Wettkampf an. In einem guten Teilnehmerfeld ging ich bei der „3000m Challenge“ in Regensburg an den Start (siehe Foto unten). Mit einem guten Gefühl in den Beinen lief ich mutig los und passierte den ersten Kilometer nach 3:24min, was schon sehr flott war. Diesen schnellen Angang musste ich auf dem zweiten Kilometer etwas einbüßen, ging aber noch knapp unter 7:00min durch. Nun hieß es auf den letzten zweieinhalb Runden noch einmal alles rauszuholen. Die Uhr stoppte bei 10:20,77 Minuten, was eine Verbesserung meiner PB aus dem Februar von 7 Sekunden bedeutet.

Ich hoffe sehr, dass nach diesem Start in das Jahr die nächsten Wettkämpfe weiterhin so gut verlaufen und ich gesund bleibe.

Alex´ Saison-Einstieg mit Deutschem Rekord

Trainer Ulli als Huckepack

3000 Meter, Regensburg, 23.04.2022

Für Alexander Bley ging es an diesem Wochenende mit seinem Trainer Ulli Merkert zum ersten Freiluftwettkampf nach Regensburg zur 3000m-Telis-Challenge. Als Vorbereitung für die anstehenden olympischen Spiele für Menschen mit Hörminderung (Deaflympics) vom 01.-15.05. in Brasilien sollte über die 3000m-Distanz die erste Wettkampfpraxis erfolgen. Aufgrund des frühen Termins der olympischen Spiele bot sich dieser Start als Test für die Spiele in Südamerika an.

Mit einer Endzeit von 8:27,91 Minuten brachte Alex eine sehr gute und solide Leistung ins Ziel und das, obwohl er nach 800m das Rennen alleine gestalten musste. Zu groß war die Schere zwischen einer Gruppe um 8:10 und der nächsten um 8:45 Minuten. Trainer Ulli war mit der Leistung seines Schützlings sichtlich zufrieden: „Alex hat das Rennen kontrolliert gestaltet und hinten heraus, trotz alleinigem Rennverlauf, seine Kräfte noch optimal mobilisieren können.”

Dies war einer der wichtigen und letzten Bausteine auf dem Weg nach Brasilien, wohin Alex mit hohen Ambitionen und Motivation nach den Weltmeistertiteln aus dem letzten Jahr reisen wird. Dort werden für ihn die 1500m und die 3000m Hindernis anstehen.

… und Deutschen Rekord gelaufen 

Die Freude nach dem Lauf erreichte ihren Höhepunkt, als offiziell bekannt wurde, dass die Zeit von 8:27,91 Minuten nicht nur eine neue persönliche Bestzeit bedeutete, sondern auch neuen Deutschen Rekord über diese Strecke für Gehörlose.

Der alte Rekord stammte noch aus dem Jahr 1971 mit einer Zeit von 8:34,4 Minuten.

Dan Bürgers Wettkampf-Start ins Jahr 2022

Crosslauf „außer Wertung”

Dan Bürger (3) knapp hinter Alexander Bley (1)

(Eigenbericht Dan Bürger) Das Jahr begann erst einmal sehr vielversprechend. Bei der alljährlichen Leistungsdiagnostik wurden die besten Leistungswerte ermittelt, die ich je hatte. Das Wintertraining hatte sich also ausgezahlt. Bis zum ersten Wettkampf Mitte Februar, außer Wertung bei den nds. Crosslauf-Meisterschaften in Bergen, konnte also fleißig mit neuen Tempobereichen trainiert werden. Dort ging ich über die Mittelstrecke an den Start. Mit von der Partie auf dem dreimal zu absolvierenden Rundkurs waren Spitzenläufer aus ganz Niedersachsen und mein Teamkollege Alex Bley. Dieser war sehr gut drauf und setze sich direkt zu Beginn an die Spitze des Feldes und ich heftete mich zunächst an seine Hacken. Mein Plan war es, dort möglichst dranzubleiben und eventuell gegen Ende des Rennens mit einem langen Spurt um den Sieg zu kämpfen. Eingangs der letzten Runde, wir hatten uns bereits vom restlichen Feld abgesetzt, forcierte Alex allerdings das Tempo, während meine Kräfte schwanden. So musste ich ihn etwas ziehen lassen und schauen, von hinten nicht noch eingeholt zu werden. Die letzte Runde wurde somit zu einem echten Kampf, bei dem ich auf der Zielgerade mit einem Spurt gerade so noch den zweiten Platz verteidigen konnte. Trotz des kleinen Wermutstropfens, dass interne Duell gegen Alex verloren zu haben, war ich dennoch zufrieden mit dem Lauf. Immerhin haben wir „Berliner“ die starken Läufer aus Niedersachsen allesamt hinter uns gelassen.

10K  – „vielleicht zu viel riskiert?”

Es folgten vier Wochen intensiven Trainings. Die Form stimmte weiterhin und ich konnte viele gute und vielversprechende Einheiten absolvieren. Dementsprechend groß war die Vorfreude auf das erste Straßenrennen des Jahres. Dieses sollte Anfang März in Form eines 10 km-Laufes in Berlin stattfinden. Die eigentliche Strecke, eine flache, gerade Pendelstrecke mit drei Wendepunkten, musste leider kurzfristig aufgrund einer fehlenden Genehmigung geändert werden. So fand das Rennen auf einer flachen, aber kurvenreichen Strecke statt, die insgesamt acht 180°-Kurven beinhaltete.

Ich ging den Lauf mutig, vielleicht etwas übermütig an. Die erste Hälfte absolvierte ich in ca. 15:10 min, was eine Verbesserung meiner Bestzeit aus dem Herbst um 30 Sekunden bedeuten würde. Dann wurde es allerdings hart. Die Norm für die deutschen Meisterschaften über 10.000 m (30:40) im Kopf versuchte ich alles rauszuholen, doch die Kräfte reichten nicht aus. Im Ziel blieb die Uhr bei 30:55 min stehen. Sicherlich, mit nur 6 Sekunden über meiner PB (30:49 min) noch immer eine gute Zeit für diese schwierige Strecke. Gerade mit den 180°-Kurven hatte ich sehr zu kämpfen, da diese immer wieder ein leichtes Abbremsen und wieder Anlaufen bedeuteten. Außerdem habe ich wohl am Anfang zu viel riskiert. Bei einem gleichmäßigeren Rennen wäre eine Bestzeit vielleicht trotzdem drin gewesen. Kopf in den Sand stecken war aber nicht (das tue ich eigentlich sowieso nicht), sondern ich lenkte meinen Fokus auf einen Halbmarathon Anfang April.

Halbmarathon in Hannover

Auch auf dieser Strecke hatte ich erst im Herbst eine neue Bestzeit (69:07 min) aufgestellt. Nun wollte ich diese in Hannover noch einmal bestätigen und zeigen, dass das dort keine Eintagsfliege war. Hannover hatte auch den Vorteil, dass ich viel persönliche Unterstützung in Form von meiner Familie und Freunden an der Strecke hatte, die mich anfeuerten. An der Startlinie stehend zeigte sich außerdem, dass es durchaus möglich war, in dem Feld eine vordere Platzierung zu erzielen. Nach dem Startschuss setzte sich bald ein Läufer vorne ab, der sich bis ins Ziel auch nicht mehr einholen ließ. Dahinter folgte mit etwas Abstand eine Zweiergruppe und mit weiterem Abstand ich auf Position 4. Ich versuchte zunächst möglichst gleichmäßig ein ruhiges Tempo zu laufen. So einfach war das Ganze allerdings nicht, da die zur zeitlichen Orientierung genutzten Kilometerschilder nicht an den richtigen Positionen standen. Dadurch schwankten die Zeiten für einzelne Kilometer zwischen 2:35 min und 3:55 min. Somit musste ich dann viel auf mein Gefühl vertrauen und orientierte mich an der Zweiergruppe vor mir. Das Fiese an einem Halbmarathon ist, dass sich die ersten 10 km immer relativ locker anfühlen, wenn man aber etwas überpaced, werden die letzten Kilometer dennoch zur Qual. Dies musste ich leider vor 2 Jahren bei meinem HM-Debüt erfahren, bei dem ich gefühlt gerade so noch ins Ziel traben konnte.

Als ich über die 10 km-Markierung lief, stellte ich fest, dass ich sogar noch schneller unterwegs war als bei meinem Debüt und hoffte einfach, dass meine Form besser ist als damals. Zudem merkte ich, dass die kleine Gruppe vor mir zu schwächeln begann und ich aufholte, das pushte natürlich noch mal. Bei Kilometer 13 hatte ich diese dann eingeholt. Einer der beiden Läufer hatte leider Probleme mit der Atmung und fiel direkt ab. Zusammen mit dem anderen absolvierte ich den folgenden Kilometer. Es rollte zu diesem Zeitpunkt sehr gut bei mir, weshalb ich weiterhin ein hohes Tempo lief. Dies konnte mein Kontrahent nicht mitgehen. Da ich meinen guten Schritt nicht verlieren wollte, setzte ich mich ein paar Meter ab. Ungefähr ab Kilometer 16 kam dann leider das Befürchtete. Meine Beine merkten das hohe Tempo vom Anfang und begannen müde zu werden. Ab dann musste ich mich richtig quälen. An Position 2 liegend rechnete ich die ganze Zeit damit bald überholt zu werden, doch auch der zu diesem Zeitpunkt drittplatzierte hatte anscheinend so seine Probleme. So kam es, dass ich einen Kilometer vor dem Ziel noch etwa 30 m Vorsprung hatte. Diesen wollte ich unbedingt ins Ziel retten. Doch dieser Kilometer wurde länger und länger und ca. 250 m vor dem Ziel sah ich meinen Kontrahenten an mir vorbeilaufen. Da kamen die zweite Luft und auch der Ehrgeiz noch einmal hoch. Wie lieferten uns einen packenden Zielspurt mit mehreren Führungswechseln und überquerten die Ziellinie nahezu gleichzeitig. Erst bei der Siegerehrung erfuhr ich, dass es nicht ganz gereicht hat und ich mich mit Platz 3 zufriedengeben musste. In der Ergebnisliste werden wir allerdings beide als Zweitplatzierte geführt. Die Zeit blieb letztendlich bei 69:27 min stehen. Zwar keine neue PB, aber trotzdem eine für mich sehr gute Zeit, mit der ich absolut zufrieden sein kann.

Als Fazit aus den ersten Wettkämpfen lässt sich ziehen, dass es wohl sinnvoll ist, das Rennen nicht zu schnell zu beginnen, sondern lieber ruhig loszulaufen. Gerade auf den längeren Strecken hat man auch auf der zweiten Hälfte noch genug Kilometer vor sich, um Zeit gutzumachen. Das werde ich versuchen in die nächsten Wettkämpfe mitzunehmen.